Julias kunst

Julia stürzt sich, nach dem Bestehen des Abiturs wie befreit, voll Hingabe auf ihre Leidenschaft. Jeden Samstagabend präsentiert sie in der Galerie ihrer Eltern eine neue Kunstpräsentation an das Rotterdamer Publikum.

Lucien Freud
lucienfrDer erste Künstler, mit dem sie spielt, ist durch die Bilder von Lucien Freud inspiriert. Er malt den menschlichen Körper kompromisslos. Das Werk von Freud gehört zur modernen Kunst und zum Neorealismus. Der bekannte Kritiker Herbert Read nannte ihm einmal „den Ingres des Existenzialismus“. Neben Porträts und Nackten malte Freud auch Bäume und Pflanzen. Oft tauchen ein Hund oder eine Pflanze auf den Gemälden von Menschen auf. Freud wird auch als ein Exponent des Existenzialismus gesehen, die gemalten Modelle scheinen nicht wirklich anwesend zu sein. Sie besitzen einen Blick, der vor allem nach innen gerichtet ist. Die Blickrichtung ist meist auf einen Punkt außerhalb des Gemäldes gerichtet. Die Nackten sind oft in einer sehr exponierten Position abgebildet, die Geschlechtsteile ziehen die Aufmerksamkeit auf sich. Das Werk wird deshalb manchmal als konfrontierend empfunden.

Hesther Scheurwater
Eine weitere Künstlerin, die Julia beeinflusst, ist Hesther Scheurwater. Die spielt mit Erotik und Fotos von sich selbst, die durch die Übertreibung ein beklemmendes Gefühl beim Betrachter hinterlassen. Hester Scheurwater (Hendrik Ido Ambacht, 1971) ist eine niederländische Künstlerin. Sie studierte an der Hogeschool voor de Kunsten und an der Koninklijke Academie van Beeldende Kunsten in Den Haag. Im Werk von Scheurwater – Fotografie, Kurzfilm und Installationen – sind oft Verweise zur Lust und Erotik zu finden. Hesters Arbeiten hingen unter anderem im Brooklyn Museum in New York und auf dem FotoFestival Naarden. Im Stedelijk Museum Zwolle war Ende 2010 eine komplette Ausstellung ihres Werkes zu sehen. Scheurwater wurde international mit ihren Selbstporträts auf Facebook bekannt, die aufgrund ihres vermeintlichen pornografischen Inhalts stets von der Social Network-Seite entfernt wurden. Seit 2010 sind ihre „Daily Uploads“ deshalb auch hauptsächlich auf ihrer eigenen Website zu sehen.

Marina Abramović
taipAnschließend kommt Julia mit der serbischen Künstlerin Marina Abramović in Berührung, einer Künstlerin, die sich mit Videokunst und Performance beschäftigt. Von 14. bis 31. Mai 2010 widmete das Museum of Modern Art in New York dem Werk von Abramović eine Retrospektive mit dem Titel ‘Marina Abramović: The Artist is Present.’ Die Ausstellung wurde von Kurator Klaus Biesenbach organisiert und enthielt neben Dokumentationsmaterial auch Neuausführungen von älteren Performances von Abramović und Ulay. Es war die erste Retrospektive im MoMA, die vollständig im Zeichen der Performancekunst stand und mit mehr als 850.000 Besuchern außerdem eine der erfolgreichsten Ausstellungen in der Geschichte des Museums. Aus diesem Anlass gab Abramović selbst eine neue Performance, ebenfalls unter dem Titel ‘The Artist is Present.’ Für diese Performance, die genau wie die Ausstellung etwa drei Monate dauerte, saß die Künstlerin während der Öffnungszeiten des MoMA bewegungslos auf einem Stuhl im Atrium des Museums. Besucher konnten auf dem Stuhl gegenüber von Abramović platznehmen und ihr still in die Augen schauen, so lange sie selbst wollten.

Kees Verburg
Als Julia eine Präsentation mit dem Rotterdamer Künstler Kees Verburg gibt, wird dabei sein neues Gemälde mit dem Titel „Die schwere Last der Modernität“ gezeigt. Dadurch ist auch ihr Vater, Henk van Wijnen-Swarttouw, von den Möglichkeiten beeindruckt, die Kunst bieten kann. Daraufhin entscheidet er sich, für seine Tochter die Sustainable Artist Foundation zu gründen. Kann die S.A.F. eine wichtige Rolle in der Gesellschaft übernehmen, die ihm vorschwebt? Und wie verläuft diese künstlerische Zusammenarbeit zwischen Vater und Tochter?