Themen
Durch die genaue Ausleuchtung des Selfmademans und Unternehmers Henk van Wijnen-Swarttouw einerseits, der vor allem mit seiner Position im Quote 500 beschäftigt ist und der Beziehung zu seiner Tochter und des Arbeitnehmers Cor Figee andererseits, der hart arbeitet, um das Unternehmen vor dem Untergang zu retten, entsteht Reibung. Auch auf rationalem Gebiet entsteht Reibung in dem Kontext, in dem sich die Geschichte abspielt: zwischen den Eltern und dem Kind, zwischen Geliebten und zwischen Menschen unterschiedlicher ethnischer Herkunft.
Ein wichtiges Thema ist die Reibung zwischen dem aufziehenden Kosmopolitismus – zum Modernismus – einerseits und andererseits der Zunahme des Populismus unter dem „einfachen Volk“. Dieser Populismus ist eine Reaktion auf den (erlebten) großen Unterschied (Multikulturismus) in der Gesellschaft. Wie von Paul Verhaeghe in seinem Buch „Identität“ zurecht angegeben, kommt bei einem ungünstigen Gleichgewicht zwischen dem Unterschied und der Gleichheit Aggression und Angst auf. Bei einer zu großen oder erzwungenen Gleichheit will man sich von der Gruppe unterscheiden. Bei zu großen oder erzwungenen Unterschieden will man sich integrieren oder Teil der Gruppe sein. Gefährlich wird es erst, wenn sich die Menschen selbst in der Masse verlieren (Elias Canetti: masse und macht)
Die Kunst versucht über Julia eine positive Bedeutungsrolle zu spielen. Zunächst versucht sie, die verschiedenen Parteien näher zueinander zu bringen oder die Unterschiede, wo nötig, zu unterstreichen. Und wo das nicht funktioniert, versucht sie minimal, Trost zu bieten.
Die folgenden Gegensätze treten auf:
- Unternehmer gegen Arbeitnehmer
- Eltern gegen Kind
- Modernismus gegen Tradition
- Kosmopolitismus vs. Multikulturismus
- (Julias) Kunst als Wiedergutmachung oder als Trost